Die Preise explodieren auch beim Schulessen. Die LINKE will im Kreistag gegensteuern.

Harald Roth

Die Preise für Schulessen sind im Landkreis Gotha in den letzten Jahren rasant gestiegen. Lag der Durchschnittspreis 2021 noch bei 3,77 waren es im Schuljahr 2024/25 bereits 4,85 € und für das neu begonnene Schuljahr werden an einzelnen Schulen schon Preise von 5 € verlangt - eine Steigerung von mehr als 30% in nur vier Jahren. Für eine Familie mit zwei Schulkindern, welche keine staatlichen Unterstützungen erhält, sind das fast 200 € pro Monat für Essengeld. Das können sich viele Familien, auch mit mittlerem Einkommen, nicht mehr leisten.

Bereits in der Kreistagssitzung vom 20.11.2024 stellte unsere Kreistagsfraktion einen Antrag, mit dem die Verwaltung beauftragt wurde, ein Konzept vorzubereiten, wie Schulessen im Landkreis zukünftig finanziert werden kann und welche Erfahrungen es dabei in anderen Landkreisen gibt. Dieser Antrag wurde im Kreistag einstimmig (!) angenommen. Das Ergebnis war interessant: Im Eichsfeldkreis z.B. ist der Preis eines Schulessens bei 2,50 € gedeckelt und in mehreren Landkreisen sowie der Stadt Waltershausen werden Zuschüssen von 50 – 75 Cent pro Essen gezahlt.

Basierend auf dem Datenmaterial des Konzeptes erstellten wir in Zusammenarbeit mit Frank Kuschel einen Antrag, beginnend mit dem Schuljahr 2026/27 für Grundschüler und Schüler in Förderzentren in Schulträgerschaft des Landkreises einen Zuschuss von 1,50 € pro Essen zu zahlen. Für das Jahr 2026 benötigt man dafür ca. 190.000 €. Als Gegenfinanzierung möchten wir im Stellenplan zwei Beamtenstellen im höheren Dienst streichen und damit etwa 200.000 € Personalkosten einsparen. Auch wenn diese Stellen aktuell nicht besetzt sind, blockiert doch das dafür einzuplanende Gehalt die Nutzung dieser Mittel für andere Zwecke.

Der Antrag wurde auf der Kreistagssitzung vom 24.09.2025 zur weiteren Beratung in den Kreis- und in den Bildungsausschuss verwiesen.